Bei unserem nächsten Themenabend am 3. Mai geht es um das Thema Alleingeborener Zwilling/Mehrling.
Leben als alleingeborener Zwilling, Drilling oder Mehrling
Hast du manchmal unglaublich große Sehnsucht nach einem Wesen, das mit dir ist? Kennst du eine tiefe Traurigkeit, die du nicht verstehst und die verhindert, dass du dein Leben freudig genießen kannst? Hast du unterschwellige Schuldgefühle, die dir unerklärlich sind? … Diese und weitere Merkmale können darauf hinweisen, dass du nicht alleine auf die Erde gekommen bist und dein Zwillingsgeschwisterchen noch im Bauch verstorben ist und es nicht auf die Erde geschafft hat. Dieses Drama, das im Mutterleib stattgefunden hat, prägt die Betroffenen meist ein ganzes Leben und erst wenn man die Zusammenhänge versteht, kann Erlösung und Frieden einkehren.
Alleingeborener Zwilling – was ist das?
Von einem alleingeborenen Zwilling oder Mehrling spricht man, wenn ein Mensch ursprünglich als Zwilling im Mutterleib herangewachsen ist. Irgendwann hat sich jedoch das Geschwisterchen verabschiedet und ist im Mutterleib verstorben. Das überlebende Geschwisterchen erlebt dieses Drama hautnah mit. Er hat meist den Überlebenskrampf miterlebt, musste vielleicht eine Weile neben dem toten Geschwisterchen weiterleben und manchmal wächst der abgestorbene Embryo sogar mit in das lebende Körperchen hinein. Vermutlich kommt es viel häufiger vor, dass Zwillinge verloren gehen, als wir bisher wissen. Manche hellsichtige Menschen gehen sogar davon aus, dass wir ursprünglich immer mindestens zu zweit kommen.
Lebensthema alleingeborener Zwilling
Es ist wohl ein Lebensthema, denn die Verbindung zu einem Zwilling im Bauch der Mutter ist die innigste Beziehung, die wir in diesem Leben haben können. Nie war und wird uns jemand näher sein als ein Zwilling im Bauch der Mutter. Nicht einmal unsere Mutter kann uns so nah sein. Ich beschäftige mich schon viele Jahre mit diesem Phänomen und zu erkennen, dass ich ein alleingeborener Drilling bin, hat mir viel in meinem Leben erklärt, das ich zuvor nicht verstehen konnte. Und immer noch zeigen sich Aspekte, die mir bisher noch nicht bewusst waren.
Trauma Zwillingsverlust
Der Verlust eines Zwillings ist eines der schlimmsten Traumata, die wir erleben können. Zu dem Verlust haben wir auch das Sterben des Geschwisterchens unmittelbar mitbekommen und seine Gefühle mitgefühlt. Vielleicht war das tote Körperchen dann noch einige Zeit mit im Bauch der Mutter. Denn manchmal geht der tote Embryo erst mit der Geburt des lebenden Kindes ab. Neben diesen direkten Erfahrungen bestehen auch Verbindungen zu den anderen Seelen, die auch karmische Themen mit sich bringen. Das heißt, es kann auch zu Konflikten kommen, wenn wir schon ungelöste Themen mitbringen.
Auswirkungen auf das Leben des überlebenden Zwillings
Merkmale, die darauf hinweisen können, dass du ursprünglich nicht alleine kamst:
Du fühlst dich auf der Erde nicht angekommen, nicht wohl und vollständig.
Du trägst eine Sehnsucht nach tiefer Liebe, Nähe und Verschmelzung in dir, die dir niemand geben kann.
Du fühlst dich in deiner Familie fremd und allein.
Du kannst dich in die Gemeinschaft und Gesellschaft nur schwer einfügen.
Du hast die Tendenz, für 2, 3 oder mehr einkaufen und essen zu wollen.
Du kannst dir Glück nicht gönnen, da es der andere Zwilling nicht geschafft hat.
Du hast das Gefühl, die Themen von anderen lösen zu müssen.
Es zieht dich immer wieder aus dem Alltag weg und ins Träumen.
Tiere sind dir wichtiger als Menschen.
Du fühlst dich nicht wertvoll und sicher.
In der Folge verdrängst du deine große innerer Traurigkeit und passt dich an.
In der Partnerschaft gibt es Probleme, da dein Partner deine hohen Erwartungen nicht erfüllen kann. Er kann diese Lücke nie füllen.
…
Themenabend am 3. Mai um 20 Uhr
Bei diesem Themenabend kannst du deinem verlorenen Zwilling oder den Drillingen/Mehrlingen in einem geschützten heiligen Raum begegnen und mit ihnen in einen Dialog gehen. Die göttliche Mutter Maria und lichtvolle Sternenwesen sind mit uns und unterstützen die Heilung* von allen. Erst wird es eine kurze Einführung geben, um die individuellen Themen der Teilnehmerinnen aufzuspüren. Danach machen wir eine schamanische Reise, auf der du die Hintergründe deiner Zwillings-/Mehrlingserfahrung erforschen und eure Verbindungen klären kannst.
… sondern bist vielleicht irgendwo wirklich noch Opfer.
Der Weg aus der Opferrolle führt über das Aufspüren und Lösen dieses zugrundeliegenden tatsächlichen Opferseins in die Freiheit.
Kennst du Sprüche wie „Sei kein Opfer“ oder „Du musst nur aus der Opferrolle rausgehen“?
Wer tief in einer Opfer-Täter-Dynamik steckt, für den sind solche Worte wie zusätzliche Ohrfeigen in einer Situation, in der man sich wirklich gefangen fühlt und keinen Ausweg sieht. Wer Opfer ist, kann oft eben nicht „einfach so“ aussteigen. Vielleicht gelingt es für kurze Momente, aber dann bist du wieder in diesem Zustand …
Der Grund dafür ist, dass du in gewisser Weise irgendwo immer noch Opfer BIST. Und das ist kein Vorwurf, sondern einfach eine Tatsache. Der Ausweg ist, diese Opfersituation aufzuspüren, die Zusammenhänge zu erkennen und sich daraus zu befreien.
4 Hauptursachen
Ungeheiltes Opfererfahrung aus diesem Leben: Es kann sein, dass du tatsächlich etwas Schlimmes erlebt hast und – obwohl die Situation selbst schon lange vorbei ist – ein Seelenanteil von dir noch immer in dieser Traumasituation feststeckt. Er fühlt dieses Trauma immer noch, als wäre es jetzt, und fühlt sich deshalb immer noch als Opfer, weil dieser Anteil es immer noch IST. Hier geht es darum, ihn sanft aus dieser Situation herauszuholen und in die Heilung* zu bringen. Erst dann kann Ruhe in dein System kommen und du fühlst dich nicht mehr als Opfer.
Ein anderes Leben: Weiterhin kann es sein, dass du dich subtil als Opfer fühlst, aber nicht weißt, woher das kommt, weil dir in diesem Leben nichts wirklich Traumatisches passiert ist. In diesem Fall kann es sein, dass du in einem anderen Leben ein Opfer warst und ein Seelenanteil noch in dieser damaligen Situation hängen geblieben ist. Auch hier geht es darum, diesen Seelenanteil aus der Traumasituation herauszuholen, ihn in Sicherheit zu bringen, damit die Erfahrung heilen kann und du dich nicht mehr als Opfer fühlst. Meist ist es sinnvoll, zusätzlich das Opferprogramm, das sich über die Jahrhunderte verfestigt hat, zu löschen.
Karmische Seelenverträge: Eine Unterform der Erfahrungen aus anderen Leben ist, dass du einen Seelenvertrag abgeschlossen hast, der dich an eine oder mehrere Personen oder auch an Institutionen bindet, vielleicht sogar „für immer und ewig“. Du bist damit heute noch jemandes Untertan, jemandes Untergebener – so lange, bis dieser Vertrag bewusst aufgehoben ist. Hier ist es wichtig, diesen Seelenvertrag aufzuspüren und vollständig zu lösen. Dann bist du frei und spürst nicht mehr diese subtilen Fesseln, die dich einengen, klein und gefangen halten.
Familie & Ahnenlinie: Eine andere Möglichkeit ist, dass du mit Opfern in deiner Familie oder der weiteren Ahnenlinie verstrickt bist. Es kann zum Beispiel sein, dass du einer Großmutter nahe sein willst, die durch den Krieg traumatisiert wurde, oder dass du aus Loyalität zu ihr ihren Schmerz, ihr Trauma mittragen willst. Hier geht es darum, sich liebevoll von der Großmutter zu lösen und ihr Schicksal respektvoll ganz bei ihr zu lassen. Durch die schamanische Arbeit können wir zusätzlich schauen, ob wir etwas für die Großmutter und die anderen Ahnen tun können, damit auch sie aus dem Opfersein herauskommen und ihre Wunden heilen können. Damit Frieden im ganzen Familien- und Ahnenfeld einkehrt.
Fazit:
Wenn du selbst das Gefühl hast, dass du in einer Opferrolle „gefangen“ bist, oder andere dir das immer wieder sagen, dann fühle dich nicht schuldig, beschämt oder klein, wenn es dir nicht gelingt, „einfach so“ aus dieser Rolle auszusteigen.
Der Weg ist: Schau hin, gerne auch mit meiner Unterstützung (-> Coaching Beyond), wo du tatsächlich noch Opfer BIST oder eine Opfer-Programmierung es dir unmöglich macht, „einfach so“ auszusteigen, und löse diese Situation auf.
Du hast ein Recht darauf, frei zu sein.
Alles Liebe Karin Myria
((C) Karin Myria Pickl, Foto: pixabay, 01.09.2023)
Wichtig: Wenn ich von Heilung und Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!
Warum Hass dich bindet und du damit deine Kraft und Freiheit abgibst
Vielleicht spürst du in diesen Tagen vermehrt Hass auf etwas oder jemanden aufsteigen, vielleicht kommen auch alte Erinnerungen an Situationen hoch, in denen du hasstest. Damit werden wir aktuell darauf aufmerksam gemacht, dass wir nun Hass in jeglicher Form beenden sollten.
„Meinen Hass bekommt ihr nicht.“
… das ist der Titel eines Kinofilms, der im November 2022 erschienen ist und im Juni 2023 in München den „Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke“ erhielt. Das bewegende Drama wurde 2023 außerdem im Rahmen der Verleihung des Deutschen Filmpreises für das „Beste Drehbuch“ nominiert.
Der Film erzählt die wahre Geschichte von Antoine Leiris, der 2015 beim Bataclan-Attentat in Paris seine Frau und Mutter seines 17 Monate alten Sohnes auf tragische Weise verlor. Der Radiojournalist veröffentlichte auf Facebook eine offene Stellungnahme an die Männer, die für ihren Tod verantwortlich sind:
„Ihr bekommt meinen Hass nicht. Freitagabend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Kindes, aber ihr bekommt meinen Hass nicht. … Nein, ich werde euch nicht das Geschenk machen, euch zu hassen. Auch wenn ihr euch sehr darum bemüht habt; auf den Hass mit Wut zu antworten würde bedeuten, derselben Ignoranz nachzugeben, die euch zu dem gemacht hat, was ihr seid. …“
Seine berührenden Worte wurden vielfach geteilt und bewegten viele Menschen. 2016 veröffentlichte er ein Buch, in dem er versucht, das Unbeschreibbare zu beschreiben, seinen Schmerz und die Bewältigung in den ersten zwei Wochen nach dem Verlust in Worte zu fassen.
Das Wesentliche ist seine Botschaft, auf Hass nicht mit Hass zu antworten, denn …
mit intensiven Emotionen wie Hass bauen wir eine intensive energetische Verbindung zum Gegenüber auf.
damit begeben wir uns auf eine ähnlich niedrigschwingende Ebene und verlieren vielleicht sogar den Zugang zu unserem Herzen.
damit schenken wir dem Gegenüber einen Teil unserer Lebenszeit und Lebensenergie.
durch das Verurteilen des Gehassten holen wir uns genau dieses Verhalten in unser eigenes System. Was wir verurteilen, müssen wir nachleben.
Was du tun kannst?
Die einizige Antwort ist: Liebe.
Was auch immer dir entgegengebracht wird – antworte mit Liebe. Lass deine allumfassende, göttliche Liebe fließen – das ist der beste Schutz.
Bleibe in der Liebe und fühle ggf. die darunter liegenden Gefühle wie Schmerz, Trauer oder Ohnmacht. Stell dich dem Schmerz und weiche ihm nicht durch Wut und Hass aus.
Mit jedem Mal, wo du mit Liebe statt mit Hass regierst, löst du außerdem eine Schicht mehr Dunkelheit aus deinem eigenen System.
Bleibe in der Liebe und sei glücklich und frei. Zeig ihnen so, dass du dich nicht auf ihr dunkles Spiel einlässt.
Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne an info@karin-myria-pickl.com.
Wie du als alleingeborener Zwilling oder Mehrling die Freude über dein Leben wiederfindest
Viele, viele Jahre bin ich immer dann, wenn ich eigentlich größten grund zur Freude gehabt hätte, in Tränen ausgebrochen. Lange wusste ich nicht, woher das kam.
Erst nach und nach wurde mir klar, dass ich ein alleingeborener Zwilling bin und diese Traurigkeit vom Verlust meines Zwillings während der Schwangerschaft im Bauch meiner Mutter kommt. Ich war erleichtert, als ich das erkannte. Es fühlte sich so stimmig an und dennoch löste sich die Thematik noch nicht wirklich.
Bis sich dann in einer Meditation zeigte, dass wir nicht nur zu zweit, sondern zu dritt waren. Der erste Drilling ist sehr früh gegangen und war noch so klein, dass ich dies viel weniger erinnern konnte als den späteren Drillingsverlust. Doch erst als ich diesen Schmerz fühlen konnte, wurde es spürbar leichter.
Der Mangel blieb
Mein Herz wurde viel leichter, doch das Mangelgefühl im Leben blieb. Ich erlaubte mir vieles nicht, ging auch finanziell immer wieder in Verlusterfahrungen und fand den Schlüssel nicht, diese Thematik zu lösen.
Der Schlüssel war dann die Erkenntnis, dass ich immer noch mit dem ersten abgegangenen Drilling verstrickt war bzw. er sich irgendie wieder in mein Lebensfeld „gemogelte“ hat, da er nicht loslassen konnte und so einen großen Schmerz darüber hatte, dass er früher ging und nicht leben konnte. Es war sein Schmerz. Es war sein Mangel. Es waren seine stillen Vorwürfe, warum ich lebe und nicht er.
Und ich fühlt mich schuldig. Weil ich lebte. Weil ich es war, die es geschafft hatte.
So habe ich mich immer wieder im Leben ausgebremst. Mir den Erfolg nicht erlaubt, immer wieder abgebrochen – kurz bevor etwas gut geworden wäre … Damit ich nicht neben meiner Freude auch den abgrundtiefen Schmerz des Drillings (meinem Gefühl nach ein Bruder) fühlen musste.
Ich habe ihn dann liebevoll, jedoch bestimmt aus meinem Leben weggeschickt. Er musste lernen, loszulassen und seinen eigenen Seelenweg weiterzugehen.
Von da an kam meine Lebensfreude zurück. Ich erlaubte mir wieder zu leben und zu lachen. Ich erlaubte mir wieder, dass schöne Dinge in mein Leben kommen durften und ich erfolgreich sein durfte, mir etwas aufbauen und dabei kein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Es war ein langer Weg, über etwa 20 Jahre, bis ich all das in der Tiefe verstanden und gelöst hatte.
Eine schlimme Verlusterfahrung
Der Verlust eines Zwillings oder gar mehrerer Geschwister im Bauch der Mutter ist eines der schlimmsten Traumata, die wir erleben können.
Wir erleben, wie direkt neben uns ein kleiner Mensch stirbt, und müssen uns unter Umständen noch Tage, Wochen oder gar Monate neben ihm weiterentwickeln.
Wir spüren vielleicht den Todeskampf, erleben ihn unmittelbar mit.
Wir erleben den Verlust eines Wesens, das uns so nah ist wie kein anderes. Denn die Bindung zum Zwilling ist sogar noch stärker als die zur Mutter.
Wir spüren die Leere, wenn er oder sie gegangen ist/sind.
Und wir kommen nicht aus – wir müssen im Bauch der Mutter alles irgendwie aushalten.
All diese Erfahrungen können deine Grundhaltung im Leben maßgeblich prägen.
Und du wiederholst die Traumata wieder und wieder, bis du endlich verstehst, wo das alles wirklich herkommt.
…
Vom Mangel in die eigene Lebensfreude
Doch dann können die Wunden endlich heilen und du dein eigenes Leben frei von diesen Trauma-Erfahrungen gestalten.
Wenn dich das Thema berührt und du dir eine Begleitung wünschst, dann melde dich gerne bei mir. Am besten unter info@karin-myria-pickl.com.
Alles Liebe Karin Myria
(Text: Karin Myria Pickl, Foto: pixabay, 08.12.2022)
Der emotionale Missbrauch ist eine Form von Misshandlungen und Übergriffen, die bisher weniger bekannt ist. Man spricht auch von psychischer Gewalt.
*Wichtig: Wenn ich von Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Mit Heilung meine ich Ganzwerdung auf der Seelenebene, keine Heilung im schulmedizinischen Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!
Während körperliche und sexualisierte Gewalt offensichtlicher sind, ist der emotionale Missbrauch meist kaum zu greifen. Umso wichtiger finde ich es, dass hierfür in unserer Gesellschaft auch mehr sensibilisiert wird. Denn emotionaler Missbrauch kann auf Dauer zu verheerenden Folgen für die Opfer führen. Die seelischen Leiden können langfristig sowohl gesundheitliche, wie auch finanzielle und soziale Schäden nach sich ziehen. Viele Formen von Mobbing fallen darunter.
Emotionaler Missbrauch bei Kindern oder Jugendlichen ist rechtlich bereits als eine Form von Kindesmisshandlung oder Misshandlung von Schutzbefohlenen eingestuft und als solche strafbar. Auch bei Erwachsenen kann er strafbar sein, allerdings nur bei schweren Formen.
Emotionaler Missbrauch zeigt sich in Verhaltensweisen, die dem Täter vor allem dazu dienen sollen, Macht und Kontrolle über das Opfer zu haben, sich selbst als besonders groß und wichtig darzustellen. Er benutzt sein Opfer gegen dessen Willen über die psychisch-seelische Ebene. Der Täter übergeht offen oder hinterlistig den freien Willen des Opfers insbesondere über subtile Formen der Manipulation.
Hinweis: Ich spreche vom Täter und dem Opfer – es sind jedoch jeweils alle Geschlechter damit gemeint.
Die Machenschaften des Täters zeigen sich in Verhaltensweisen, die sich in acht Hauptfelder zusammenfassen lassen:
Kritik, Erniedrigung und Abwertung
Kontrolle, Dominanz und Rechthaben
Vorwürfe, Schuld und Projektion
Spott, Sarkasmus und Bloßstellen
Verdrehen, Lügen und Betrug
Abhängigkeit, Grenzenlosigkeit und Ignoranz
Soziale Isolierung, Strafe und Gefühlskälte
Subtile Verbote, Seelenraub und Schwarzmagie
Der 8. Punkt wird in der gängigen psychologischen Literatur nicht erfasst, spielt aus meiner Sicht und Erfahrung jedoch eine große Rolle. Gerade gegen solch subtile Übergriffe kann man sich kaum wehren und fühlt sich zusätzlich völlig hilflos. Die Betroffenen spüren, dass „da noch was ist“, können es aber überhaupt nicht greifen. Über schamanisch-energiemedizinische Methoden lassen sich solche Manipulationen jedoch aufspüren und lösen.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Ich möchte hier nicht in das beliebte „Täter-Bashing“ einsteigen, jedoch eine klare Grenze ziehen zu den Verhaltensweisen der Täter. Es handelt sich um Gewalt, die enormen Schaden anrichten kann und geht weit über harmlose zwischenmenschliche Konflikte hinaus. Daher ist es völlig gerechtfertigt, dass die Opfer sich schützen und auch den Kontakt zum Täter abbrechen. Täter, die solche Verhaltensweisen über Jahre „pflegen“, verinnerlichen sie oft so, dass sie zu einem festen Bestandteil ihres Charakters werden und sich nur noch schwer lösen lassen. Wer Täteranteile an sich erkennen kann, sollte zurückschauen, wo er/sie selbst früher so behandelt worden ist. Und diese Wunden heilen – gegebenenfalls mit therapeutischer Hilfe. Es ist keine Schande, sich hierfür professionelle Hilfe zu holen. Im Gegenteil. Es zeugt von großer Stärke und hohem Verantwortungsbewusstsein.
Damit es noch besser verständlich und greifbarer wird, woran man emotionalen Missbrauch erkennen kann, liste ich hier zu den 8 Hauptfeldern einige Beispiele auf:
1. Kritik, Erniedrigung und Abwertung
Du wirst von oben herab behandelt.
Du wirst behandelt, als ob du schlechter wärst er, ein weniger wertvoller Mensch.
Du wirst wie ein kleines Kind behandelt und belehrt.
Der Täter kritisiert dich ständig, du kannst nichts recht machen. Irgendwann bist du gedanklich nur am Kreisen, wo du noch was flasch machen könntest, um es im Vorfeld schon ausschließen zu können.
Täter wertet alles ab, was von dir kommt oder was dir wichtig ist.
Stattdessen gibt er dir das gefühl, dass er immer Recht hat und seine Meinung immer die richtige ist.
Das Kritisieren dient nur dazu, dich zu verletzen und herabzusetzen. Es ist keine kontruktive Kritik.
Einschüchterung durch aggressives Verhalten oder Drohungen
Das Kleinhalten geschieht auch durch Gesten wie auf den Kopf klopfen, was dir zusätzlich die Verbindung zum Göttlichen nehmen soll. Es kann dein 7. Chakra, das Kronen-Chakra, schließen oder verunreinigen.
Du fühlst dich wie „der letzte Dreck“.
Du wirst mit deinen Wünschen ignoriert.
Demütigendes Verhalten wie bewusst nicht zuhören oder nicht antworten.
Lob und Anerkennung werden dir vorenthalten oder nur dann ausgesprochen, wenn der Täter sich das zu seinem Vorteil nutzen kann.
Er verachtet deine Herzenswünsche, Ziele, Erfolge … – alles, was dich glücklich macht.
Er verachtet dich insgesamt als Mensch.
Der Täter nimmt dir deine Erfolge und gibt sie als die eigenen aus. Er schmückt sich „mit deinen Federn“.
Du hast das Gefühl, dass dir deine Stärken, Gaben und guten Energien geraubt werden.
Stattdessen schiebt der Täter dir seine Fehler „in die Schuhe“.
Es kann sein, dass er dies so lange tust, bis du tatsächlich Fehler machst.
…
Ein Beispiel: Eine Klientin ist eine liebenswerte Frau, die sehr zuverlässig war und immer darauf geachtet hat, ihre Dinge zu regeln. Sie geriet in einen Konflikt mit ihrem Ex-Mann, der sie ständig als so unzuverlässig beschimpfte und selbst alle guten Lösungsversuchen verweigerte. Im Laufe der Zeit, das Drama ging über einige Jahre, hatte die Frau keine Kraft mehr und wurde tatsächlich nun immer unzuverlässiger, weil sie nicht mehr konnte. Was ihrem Ex-Mann dann natürlich zusätzlich „stark“ machte und er ihr nun sagen konnte „Siehst du, ich wusste es“. Die Frau ist in der Heilung und holt sich nun immer mehr ihre Stärken und ihre Zuverlässigkeit zurück. Denn es war nicht ihr Problem, sondern die Unzuverlässigkeit des Ex-Mannes, der diese verdrängte und auf sie projizierte.
2. Kontrolle, Dominanz und Rechthaben
Bei Gesprächen fühlst du dich wie in einem Verhör.
Du musst bei allen Entscheidungen um seine Erlaubnis bitten.
Du musst genau Bescheid sagen, wann du wo bist.
Wenn du mit Freund*innen unterwegs warst, wirst du anschließend genauestens ausgefragt, was ihr getan und wen ihr getroffen habt.
Dein Handy und/oder PC/Laptop wird kontrolliert.
Eventuell sogar heimlich eine Überwachungs-App installiert.
Deine Ausgaben und ggf. dein Konto werden kontrolliert.
Du wirst gestalkt.
Er kontrolliert dein Verhalten. Du hast die ganze Zeit das Gefühl, dass du beobachtet wirst.
Du wirst für jede kleinste Verfehlung bestraft.
Deine angeblichen Fehler werden dir immer vor Augen gehalten.
E sieht an dir nur Fehlerhaftes und nichts Gutes.
Du fühlst dich alleine durch seine Blicke kontrolliert.
Du traust dich nicht, mal Nein zu sagen.
Er gibt dir das Gefühl, dass er dich kontrollieren muss, weil du dich sonst unangemessen verhältst. Nur, wenn du genau so bist, wie er sich das vorstellt, bist du „richtig“.
Du wirst mit Blicken kontrolliert.
Wenn du nicht „spurst“, wirst du angebrüllt.
…
3. Vorwürfe, Schuld und Projektion
Dir/anderen wird die Schuld an allem gegeben.
Du bist seine Projektionsfläche für alles Unerwünschte.
Du bekommst Schuldzuweisungen ab, die ungerechtgertigt oder völlig überzogen sind.
Dir werden Dinge vorgeworfen, die überhaupt nicht stimmen.
Kleinigkeiten werden dramatisiert, schlimme Dinge herabgespielt.
Der Täter fühlt sich selbst nie an etwas schuldig.
Er ist nicht in der Lage, seine Fehler zu sehen, sie einzugestehen und sich ehrlich zu entschuldigen.
Er ist unfähig bzw. weigert sich, Konflikte ehrlich und konstruktiv auszutragen.
Wenn er nicht mehr auskommt, seine Fehler offentlichtlich sind, schwenkt er auf Opferrolle um und fängt zum Beispiel zu weinen an, weil er so eine schlimme Kindheit hatte.
Du wirst für seine Probleme und sein Unglück verantwortlich gemacht. Zum Beispiel mit Sätzen wie: „Wenn du nicht so xxx wärst, ginge es mir besser.
…
4. Spott, Sarkasmus und Bloßstellen
Er macht sich ständig über dich lustig – etwa wie du die Dinge tust und was du sagst.
Er lacht dich im Beisein anderer aus.
Er verspottet dich.
Er beschimpft dich öffentlich.
Er setzt Ironie, Sarkasmus, Zynismus und Spott ein, um dich zu erniedrigen, zu demütigen und zu verletzen.
Sein Humor geht oft hart unter die Gürtellinie.
Wenn du dich wehren willst, spielt er sein Verhalten herab und sagt, dass es ja nur „ein Witz war“ und gibt dir das Gefühl, dass du zu sensibel bist und keinen Humor verstehst.
Auf der anderen Seite kann er nicht über sich selbst lachen und reagiert schnell über, wenn man über ihn lacht.
Er respektiert es nicht, wenn du ihn bittest, damit aufzuhören, sondern stichelt erst recht weiter.
…
5. Verdrehen, Lügen und Betrug
Er verdreht oft die Tatsachen und offentlichtliche Wahrheiten.
Er betreibt Gaslighting – erzählt dir bewusst falsche
Er lügt absichtlich ohne jegliches schlechtes Gewissen.
Er lügt, um besser dazustehen.
Er bringt dich dazu, dass du an deiner Wahrnehmung zweifelst.
Auch Fremdgehen und andere Betrügereien sind keine Seltenheit.
Wenn seine Lügen auffliegen, gibt es dir/anderen die Schuld, warum er lügen musste.
…
6. Abhängigkeit, Grenzenlosigkeit und Ignoranz
Er erzeugt Abhängigkeiten bei dir – zum Beispiel mit Sätzen wie „Ohne mich bist du nichts“ oder „Ohne mich bist du wertlos“.
Er behandelt dich, als wärst du nur eine Erweiterung von ihm – er sieht dich nicht als eigenständigen Menschen mit eigenen Bedürfnissen, Ansichten, Wünschen usw. Diese Form kommt oft bei narzisstischen Eltern vor.
Er geht rücksichtslos mit dir um.
Er achtet deine Grenzen nicht – erst wenn du nicht mehr kannst oder krank wirst, wird er aufmerksam. Allerdings nicht aus Fürsorge, sondern weil sein Konstrukt zusammenbricht.
Er achtet deine persönlichen Grenzen nicht, erzählt zum Beispiel öffentlich intime Details.
Er achtet deine Privatsphäre nicht und ruft zum Beispiel zu jeder Tages- und Nachtzeit an, obwohl du ihn darum gebeten hast, zu bestimmten Zeiten nicht anzurufen.
Er glaubt, dass er besser weiß, was gut für dich ist, als du selbst. „Ich weiß, was das Beste für dich ist!“ oder „Ich will doch nur dein Bestes!“
Er bestimmt über dich, handelt einfach für dich, ohne das vorher mit dir abzusprechen.
Er ignoriert deine Bedürfnisse und Wünsche komplett, wenn sie ihm nicht passen.
Er macht vielleicht sogar genau das Gegenteil, um dich zu provozieren.
…
7. Soziale Isolierung, Strafe und Gefühlskälte
Er macht deine Freund*innen schlecht.
Er verbietet dir, manche Menschen zu treffen.
Er schottet dich von deinen sozialen Verbindungen ab.
Du schottest dich selbst immer mehr ab, weil du dich unwert fühlst und schämst.
Er reagiert mit heftiger Eifersucht auf andere, so dass du „des lieben friedens Willen“ lieber auf diese Kontakte verzichtest.
Er zeigt keinerlei echtes Interesse an dir.
Er fragt dich nie, wie es dir geht, oder nur, um Schmerz in dir zu provozieren.
Er gibt dir immer das Gefühl, dass deine Gefühle und Ansichten falsch sind.
Er ignoriert deine Gefühle oder beschimpft dich als „zu emotional“.
Er übergeht deine Wünsche und Vorschläge.
Er bestraft dich durch Schweigen, wenn du etwas in seinen Augen falsch machst.
Er zeigt keinerlei echte Empathie.
Er versucht, Wut oder Schmerz bei dir zu provozieren.
Er bestraft dich mit Aufmerksamkeits- und Liebesentzug.
Er bestraft dich mit Geldentzug.
Er reagiert nicht auf ehrliche Kontaktangebote.
Er droht dir, schlimmstenfalls sogar mit Morddrohungen.
Androhung von Konsequenzen und Strafe – „Wenn du nicht …, dann …“
Benutzen des Gegenübers zum Abreagieren
Emotionale Erpressung
…
8. Subtile Verbote, Seelenraub und Schwarzmagie
Wenn der Täter Kenntnisse über dunkle Magie hat – und das haben die meisten so agierenden (alle?) – dann können noch subtilere Mechanismen am Wirken sein, die für Laien und teilweise sogar für Profis nur sehr schwer zu durchschauen sind. Dazu gehören zum Beispiel …
Subtile Verbote, die nur über Gedanken gesetzt, aber nie offen ausgesprochen werden.
Anlegen eines energetischen „Maulkorbs“, so dass die Opfer nicht über das, was ihnen geschehen ist, sprechen können.
Seelenverkauf
Verfluchungen
…
Eine besonders subtile Form kann sich auch im Bereich von Therapie und Spiritualität zeigen, wenn Klienten zum Beispiel absichtlich in schmerzhaften Themen gehalten werden oder ihre Schwächen benutzt werden, um das Opfer finanziell auszubeuten.
Symptome und Folgen von emotionalem Missbrauch
Emotionaler Missbrauch ist weiter verbreitet, als man denkt. Wir haben alle die ein oder andere Verhaltensweise schon einmal an den Tag gelegt. Daher soll dieser Beitrag auch dazu ermutigen, bei sich zu schauen, wo man bewusst oder unbewusst zu solchen Verhaltensweisen neigt. Solange dies nicht mit böser Absicht und nur ab und zu geschieht, ist es jedoch nicht weiter dramatisch.
Ist ein Mensch diesem Verhalten jedoch dauerhaft oder regelmäßig viele Stunden ausgesetzt – zum Beispiel in der Familie, in der Partnerschaft, in nahen Freundschaften, am Arbeitsplatz oder in der Schule – kann es verheerende Folgen haben.
Psychisch-seelische Folgen
Schwindendes Selbstwertgefühl
Lebensfreude geht verloren
Diffuse Schuldgefühle
Hilf- und Machtlosigkeit
Traurigkeit, immer den Tränen nah
Reizbarkeit und Aggressivität
Depressionen, Burnout
Ängste bis Panikattacken
Abhängigkeiten und Süchte nehmen zu
Entwicklungsstörungen
Trauma
Posttraumatische Belastungsstörungen
…
Soziale Folgen
Immer stärker werdende soziale Isolierung
Beziehungsabbrüche
Kontakte zu Familie, Verwandten und Freunden werden weniger
Distanzierung, Kontakte werden auf Abstand gehalten
Leistungsfähigkeit nimmt ab
Probleme in der Arbeit bis hin zu Jobverlust
Finanzielle Verluste
…
Körperliche Folgen
Nervösität
Schlafstörungen
Verdauungsbeschwerden
Kopfschmerzen/Migräne
Gewichtsab- oder -zunahme
Sehstörungen
Unfähig wirklich zu entspannen
…
Wenn du solche Symptome bei dir feststellst, dann schaue dir deine Beziehungen genau an, wo hier ein emotionaler Missbrauch stattfinden könnte. Achte vor allem auf deine Gefühle und dein Wohlbefinden. Dein Körper zeigt dir deutlich, wenn etwas nicht stimmt, auch wenn du es noch nicht verstehst.
Viele Täter sind jedoch sehr geschickt darin, ihre Vorgehensweisen zu verstecken und die Opfer so subtil zu manipulieren, dass es kaum auffällt. Versuchen die Opfer dann im Außen Hilfe zu bekommen, glaubt ihnen niemand. Sollte sich ein*e Freund*in mit solch einem Thema an dich wenden, glaube ihr/ihm!
Der Weg aus der Misere
Wenn du feststellst, dass du in solch einer destruktiven Beziehung festhängst, und jetzt da rauskommen willst, dann melde dich gerne für ein kostenfreies Erstgespräch.
Erste-Hilfe-Schritte, die du gehen kannst:
Suche dir „täterfreie Zonen“ in deinem Leben, wo du dich erholen und stärken kannst.
Übe mit Freund*innen, dich zu wehren.
Suche dir Tätigkeiten, die dir Freude machen und dein Selbstbewusstsein stärken.
Informiere dich weiter über emotionalen Missbrauch.
Hole dir professionelle Hilfe.
Auch wenn du dich derzeit fühlst, als würde es keinen Ausweg geben – es gibt ihn!
Alles Liebe Karin Myria
(Text: kmp, Foto: pixabay, Stand: 02.05.2022)
*Wichtig: Wenn ich von Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Mit Heilung meine ich Ganzwerdung auf der Seelenebene, keine Heilung im schulmedizinischen Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!
Wer sich auf seinen heiligen Weg aufmacht und spirituelle Welten erforscht, der hört früher oder später Sätze wie „Es soll halt so sein …“, „Es ist bestimmt karmisch, daher passiert dir das …“ oder „Das hast du dir selbst erschaffen aufgrund deiner Resonanz, deiner Gedanken“ … Oder „Da musst du halt noch mehr an deinen Themen arbeiten und die Ursache finden.“ …
Generell kann das auch sein. Teilweise können diese Sätze auch stimmen, doch aus meiner Sicht nicht pauschal – nicht immer, nicht in jeder Situation. Vor allem muss man genau hinschauen, wer Sätze wie diese warum sagt. Was ist das unbewusste Ziel dahinter?
Was mir heute besonders am Herzen liegt, ist, darauf aufmerksam zu machen, dass solche Sätze oft auch benutzt werden, um einzulullen – sich selbst oder andere – und damit ablenken, wirklich hinzuschauen und handlungsfähig zu sein.
Ein Beispiel aus meiner Praxis:
Eine Frau, ich nenne sie Birgit, kommt zu mir, weil sie sehr lange in einer narzisstischen Partnerschaft war und nun im Heilungsprozess* danach eine Begleitung wollte, um diese Erfahrungen aufzuarbeiten.
Sie ist eine sehr bewusste Frau, die sich tief hinterfragt und ein sehr gutes Herz hat. Sie war zu lange in dieser Partnerschaft, was sie sehr geschädigt hat – gesundheitlich wie auch finanziell. Und das, weil sie nicht rechtzeitig gehandelt hat und ausgestiegen ist.
Warum konnte sie erst so spät aus dieser Beziehung aussteigen?
Weil sie sich mit eben solchen Sätzen die Situation schöngeredet hatte. Sie hat sich selbst und in der Folge auch andere eingelullt – natürlich unbewusst, aber dennoch hat sie es getan.
Jetzt geht es für sie darum, diese Muster in sich noch besser zu erforschen und zu erkennen, wann und wie sie dieses Verhalten beenden kann, sich mit spirituellen Sätzen einzulullen. Stattdessen muss und will sie lernen, ehrlich hinzuschauen, ihre Gefühle ernst zu nehmen, ihrer Intuition wieder zu vertrauen und ungesunde Beziehungen rechtzeitig zu beenden, sobald sie in eine toxische Richtung gehen.
Ein weiterer Schritt ist, nachzuforschen, welches Trauma aus der Kindheit möglicherweise noch darunter liegt, bei dem sie schon früh gelernt hat, sich Situationen schönzureden, weil sie damals als Kind keine Chance hatte, zu gehen.
Wir halten oft schlimme, schmerzhafte Situationen irgendwie aus, weil das, was uns erwarten würde, wenn wir rausgehen, noch viel schrecklicher ist oder scheint. Vielleicht ist der Schmerz tatsächlich noch viel heftiger, doch wenn wir uns diesem stellen, können wir ihn lösen. Mit Schönreden und Einlullen halten wir die toxischen Muster nur am Laufen, lösen lassen sie sich so nicht.
Daher habe den Mut, wirklich hinzuschauen und bringe die toxischen Knoten zum Platzen. Dabei wird so viel gebundene Energie frei, die dir dann für dein Leben wieder zur Verfügung steht.
Wenn du solche Muster bei dir auch kennst und dir Unterstützung wünschst, maile mir gerne.
Alles Liebe Karin Myria
(Text: (C) Karin Myria Pickl, Foto: pixabay, 05.11.2021)
*Wichtig: Wenn ich von Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Mit Heilung meine ich Ganzwerdung auf der Seelenebene, keine Heilung im schulmedizinischen Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!
Löse dich aus der Opferschuld und dem Täterfreispruch.
*Wichtig: Wenn ich von Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Mit Heilung meine ich Ganzwerdung auf der Seelenebene, keine Heilung im schulmedizinischen Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!
In der spirituellen Szene wie auch im „normalen“ Leben hört man immer wieder, dass Opfer ja selber schuld wären, wenn ihnen etwas Schlimmes zugestoßen ist. Weil sie sich falsch angezogen haben, weil sie provoziert haben, weil sie es insgeheim so wollten, weil sie in früheren Leben selbst so waren usw. Und es kommen Sprüche wie „Sei kein Opfer!“ oder gar als Schimpfwort „Du Opfer“.
Es kann fatale Folgen für das Opfer haben, sich auch noch solche Sprüche und Anschuldigen anhören zu müssen und zum Täter gemacht zu werden. Statt Menschen zu finden, die wirklich zuhören, die echten Trost spenden, die sie in ihrem großen Schmerz halten und Lichtblicke geben …
Viele Betroffene sagen, dass ein ganz wesentlicher Punkt auf dem Weg ihrer Heilung war, dass sie von wenigstens einem Menschen ernst genommen wurden. Wenn das Schlimme, das ihnen passiert ist, gesehen und ungeschönt ausgesprochen wird, wenn der Schmerz in seinem ganzen Ausmaß da sein darf und das Unglaubliche geglaubt wird.
In unserer Gesellschaft ist eine hohe Täterloyalität und noch viel zu wenig echte Hilfe für Opfer zu finden. Woran liegt das? An unserer Geschichte? Ich weiß es (noch) nicht …
Die meisten Menschen wollen sich nicht mit dem Opfersein auseinandersetzen. Es ist ja auch nicht schön. Es hat mit unangenehmen Gefühlen wie Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wehrlosigkeit, Ausgeliefertsein, Überwältigtwerden und großen Schmerzen zu tun. Damit wollen wir möglichst nichts zu tun haben.
Doch jeder Mensch kennt das Opfersein in irgendeiner Form.
In spirituellen Kreisen hört man auch Sätze wie „Das Opfer hat sich das ja auf der Seelenebene so ausgesucht.“ oder gar „Der Täter macht das nur aus Liebe zum Opfer“. Was für eine verschrobene Vorstellung. Kein Mensch verletzt einen anderen so massiv aus Liebe. Das ist nur möglich, wenn die Liebe fehlt, wenn Liebe eben nicht da ist.
Wenn es auf der Seelenebene eine Vereinbarung gegeben haben sollte, dann betrifft diese BEIDE Seiten. Das heißt, sowohl das Opfer wie auch der Täter wollen aus dieser Erfahrung lernen. Folglich muss sich auch der Täter anschauen, was ihn zum Täter gemacht hat und wie er heilen kann. Er muss schauen, wo er einst selbst Opfer war, all die unangenehmen Gefühle verdrängt hat und lieber auf die Täterseite gewechselt ist – statt in der Tiefe diese Verletzungen zu heilen.
Er sollte sich nicht einfach herausreden, dem Opfer alle Verantwortung zuschieben und selbst alles von sich weisen. Die Haltung „Das Opfer wollte das ja so – mich trifft keine Schuld“ – ist nicht die Lösung und führt nur zu tieferen Verstrickungen und weiteren Verletzungen.
Letztlich kommt solch eine Haltung aus dem nicht-lichtvollen Bereich und ist eine verzerrte Form, die den Täter davor schützt, sich wirklich seinen Anteilen und deren Ursprung in seiner Geschichte zu stellen.
Ich habe bei mir auch beobachtet, wenn ich Menschen Sätze sprechen höre wie „Es geht alles vom Opfer aus“, dann zieht sich in mir alles zusammen. Und diese Menschen haben einen Klang in ihrer Stimme, der nicht sehr liebevoll ist und sogar dämonisch wirkt. Wären Sätze wie diese Aspekte der göttlichen Ordnung, würde es allen Beteiligten gut damit gehen.
Abschließen möchte ich mit einem Satz von Armin Risi, der in einem Vortrag sinngemäß sagte: „Es geht immer von dem aus, der den freien Willen nicht achtet.“
(Text: kmp, Foto: pixabay, 29.04.2021)
*Wichtig: Wenn ich von Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Mit Heilung meine ich Ganzwerdung auf der Seelenebene, keine Heilung im schulmedizinischen Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!
Gestern Abend, als ich schon im Bett lag, dachte ich an meine Katze Grace, die vor zweieinhalb Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Sie war eine so wertvolle Seelenbegleiterin und ein großer Lichtengel. Ich vermisse sie oft noch sehr …
Doch mir geht es heute um einen speziellen Aspekt:
Tiere als Hinweisgeber zu einem verlorenen Zwilling
Grace hatte früher zu ihren Lebzeiten die Angewohnheit, dass sie sich oft neben meinen Kopf gelegt und so ganz nah mit mir gekuschelt hatte.
Gestern Abend fiel mir auf, dass sich in der Erinnerung an diese Kuschelzeiten auch die Erinnerung an meinen ungeborenen Zwilling mischte, der es nicht auf die Erde geschafft hatte.
Haustiere, mit denen wir uns sehr nah fühlen, können uns über diese ausgeprägte Innigkeit auf einen verlorenen Zwilling hinweisen.
Auch wenn wir beim Verlust eines Haustieres extrem trauern, vielleicht sogar mehr als wir das bei einem Menschen tun, kann dies ein Zeichen sein, dass der Tod der Tieres in uns den schmerzhaften Verlust des Zwillings anrührt.
Lebensthema alleingeborener Zwilling
Das Thema des alleingeborenen Zwillings oder Mehrlings beschäftigt mich schon viele Jahre und immer noch kommen Aspekte hoch, die mir bisher noch nicht bewusst waren.
Es ist wohl ein Lebensthema, denn die Verbindung zu einem Zwilling im Bauch der Mutter ist die innigste Beziehung, die wir in diesem Leben haben können. Nie war und wird uns jemand näher sein als ein Zwilling im Bauch der Mutter. Nicht einmal unsere Mutter selbst kann uns so nah sein.
Trauma Zwillingsverlust
So ist der Verlust eines Zwillings, dieses innigst nahen Wesens, auch eines der schlimmsten Traumata, die wir als Menschen erleben können.
Dazu kommt, dass der Zwilling direkt neben dem überlebenden Menschen gestorben ist. Er hat höchstwahrscheinlich den Todeskampf des Geschwisterchens unmittelbar mitbekommen und seine Gefühle mitgefühlt. Vielleicht war das tote Körperchen noch einige Zeit mit im Bauch der Mutter. Denn manchmal geht der tote Embryo erst mit der Geburt des lebenden Kindes ab.
Kannst du dir vorstellen, wie schlimm das für das lebende Kind, das im Bauch der Mutter schon alles mitbekommt (!), sein kann?
Übernommene Gedanken aus dem Verlust
Wer einen Zwilling im Bauch der Mutter verloren hat, kann die Gefühle und Gedanken des sterbenden Geschwisterchens wie seine eigenen noch Jahre später bei sich haben. Sätze wie „Ich schaffe es nicht.“, „Ich sterbe.“, „Ich gehe lieber wieder.“ …
Diese Gedanken, wenn sie von einem sterbenden Geschwisterchen übernommen wurden, wirken wie Glaubenssätze im Leben des geborenen Zwillings, obwohl es gar nicht seine eigenen Gedanken sind!
Wenn du so etwas erlebt hast, kann es zum Beispiel sein, dass du immer wieder in Situationen gerätst, in denen du den Satz in dir hast „Ich schaffe es nicht“ oder tatsächlich vieles nicht schaffst – aufgrund dieser übernommenen Überzeugung. Doch ohne diese Fehlinformation könnten dir die Dinge durchaus gut gelingen.
Daher ist es so wichtig, solche übernommenen Sätze zu erkennen!
Wenn du spürst, dass der Satz „Ich schaffe es nicht!“ der Satz deines Zwillings war – und gar nicht dein eigener ist, dann kannst du dich davon lösen. Du erkennst, dass du es ja ins Leben geschafft hast und dass du selbst auch so viel mehr in deinem Leben schaffen kannst.
Nimm dir etwas Zeit, um dich in Ruhe von deinem Geschwisterchen zu verabschieden. Du kannst ihm einen Namen geben und das Beste für seinen weiteren Seelenweg wünschen. Oft können sie dann von selbst in Frieden gehen, wenn sie nur einmal gesehen und gewürdigt worden sind.
Vielleicht magst du auch eine kleine Abschiedszeremonie für deinen Zwilling machen. Vielleicht tut dir eine schamanische Arbeit oder eine Aufstellunsarbeit gut, um zu klären, welche Seelenaspekte, Gedanken, Emotionen zu wem gehören …
Fühle in dein Herz, was für dich stimmig ist.
Unterstützend kann auch dieses Ablösegebet helfen:
Gebet zum Ablösen von Zwillingsverstrickungen
Damit ihr beide – du wie auch der verlorene Zwilling – frei seid, kannst du dieses Ablösegebet sprechen – auch mehrmals, bis du das Gefühl hast, dass die hindernden Verstrickungen gelöst sind.
Wohlgemerkt! Es geht nur um jene Verstrickungen, die dir das Leben schwer machen und auch den Zwilling so binden, dass er seinen Seelenweg nicht frei weitergehen kann.
Die Liebe und die wahre, freie Seelenverbindung bleiben!
Großer Geist, VaterMutterGott, Urquelle allen Seins, Jesus Christus, Erzengel Michael,
bitte löst alle energetischen Bänder zwischen mir und meinem verlorenen Zwilling, ggf. auch einem Drilling oder weiteren verlorenen Mehrlingen, jetzt im heiligen göttlichen Licht auf.
Mögen sich alle schädlichen Verbindungen lösen und alle Seelenanteile dorthin zurückkehren, wo sie hingehören, damit wir alle wieder ganz sind.
Zum Wohl von allen Beteiligten.
Amen. Aho.
(empfangen und aufgeschrieben von Karin Myria Pickl)
Schreibe mir gerne in die Kommentare, ob du auch das Gefühl hast, dass ein Zwilling mit dir war und wie es dir mit diesem Gebet geht.
Ich freue mich!
Alles Liebe Karin Myria
Karin Myria Pickl Coach. Medizinfrau. Kräuterfee. Autorin. ~ Begleitung auf deinem heiligen Weg ~
Auch wenn die derzeitige Weltlage nicht gerade zu Optimismus Anlass gibt, weil auf globaler Ebene Trauma-Überlebensstrategien wie gnadenloses Konkurrenzverhalten, maßloses Machtstreben, hemmungslose Aggressionsentladung oder blinde Flucht in den Drogenrausch weit verbreitet sind, so leben wir doch zunehmend in einer Welt voller Möglichkeiten. Wir können auf unfassbar viele Informationen in Sekundenschnelle zugreifen und uns über Kontinente hinweg unterhalten und mit zahllosen Mitmenschen in einen Austausch treten. Wir können und wir wissen immer mehr. Es kommt also darauf an, in welche Richtung jeder einzelne gehen will: Hin zur Destruktiven und zur Selbstzerstörung oder hin zur Konstruktiven und zur Selbstliebe.
Zu diesem ungeheuren Schatz an menschlichem Wissen und Können gehört meines Erachtens auch, dass wir immer besser unsere menschliche Psyche begreifen und in einen Veränderungsprozess bringen können. Wir verstehen mittlerweile sehr gut, wie unsere menschliche Psyche entsteht, wie sie funktioniert, wie die psychischen Prozesse auf eine sinnvolle Weise gut ablaufen und was sie empfindliche stören kann. Wir brauchen heutzutage keine Zuflucht mehr nehmen zu mythologischen Vorstellungen, zu spekulativen Deutungen oder esoterischen Ideen, wenn es um uns Menschen und unserer Innerstes geht.
Es gibt leider noch viele Vorbehalte, diese Erkenntnisse auch anzunehmen. Dies gilt vor allem für das Thema Psycho-Trauma. Noch glaubt die Mehrheit der Menschen, ein Psychotrauma sei etwas sehr seltenes und betreffe nur wenige Menschen. Noch nehmen die meisten Menschen, Laien wie Fachleute, Zuflucht zum Konzept der „psychischen Krankheit“, wenn es um ausgeprägte Formen von Ängsten, Ohnmachtsgefühlen, emotionalem Betäubtsein oder Verwirrung geht. Noch wird mit Floskeln wie „genetisch bedingt“, „Stoffwechselstörung“, „Depression“ oder „Psychose“ operiert, wo es eigentlich um das offensichtliche Faktum geht, dass Menschen schwere Traumaerfahrungen gemacht haben. Die Diagnose „traumatisiert“ zu sein, wird von den meisten Menschen noch mehr gefürchtet als „psychisch krank“ zu sein.
Dabei eröffnet die Diagnose „Psychotrauma“ das Tor zu wirklicher Heilung und ebenso zur Vorbeugung. Denn damit werden konkrete Ursachen benannt. Es wird nicht der Mensch als unfähig oder defizitär angesehen, der massive psychische Folgesymptome zeigt, weil er ein Trauma erlitten hat. Es kann jetzt auf die spezifischen Umstände geschaut werden, die Traumatisierungen verursachen. Weil es in den meisten Fällen wir Menschen selbst sind, welche die Traumatisierung hervorrufen, gibt dies auch zahlreiche Möglichkeiten, solche Vorkommnisse in Zukunft zu unterbinden und zu unterlassen. Das menschliche Schicksal liegt somit weitgehend in menschlicher Hand.
In den 20 Jahren meiner therapeutischen Laufbahn habe ich die Tatsache, dass sich hinter nahezu allen Formen psychischer Auffälligkeiten Traumaerfahrungen verbergen, erst allmählich begriffen. Dann aber wurde es mir umso klarer:
Es gibt keine „Panik“, hinter der nicht eine Erfahrung von Todesangst steckt, es gibt keine „Depression“, die nicht ursprünglich durch den Verlust von zwischenmenschlicher Bindung und frühkindlicher Einsamkeit und Kontaktlosigkeit verursacht wurde. Es gibt auch keine „Süchte“, hinter denen nicht existentielle Verlassenheitsängste und das Gefühl, nicht gewollt zu sein, am Wirken sind. Es gibt keine „Magersucht“, die nicht mit sexuellen körperlichen Übergriffen verbunden ist. Es gibt keine Kinder mit einem sogenannten „ADHS-Syndrom“, deren Eltern nicht selbst traumatisiert sind.
Es geht also darum, die Tatsache des Psychotraumas zu enttabuisieren und der Realität massenhafter Traumatisierungen in allen gesellschaftlichen Bereichen offen ins Auge zu blicken.
Wie sollte es auch anders sein,
– angesichts der vielen großen und kleinen Kriege überall auf der Welt,
– angesichts der massiven Gewalt, die sich in vielen Mann-Frau-Beziehungen abspielt,
– angesichts der Lieblosigkeit, mit der so viele Kinder gezeugt werden und von ihren Eltern gar nicht gewollt sind,
– angesichts der Tatsache, dass die Neugeborenen in den vergangenen
Jahrzehnten ohne Kontakt sich selbst überlassen wurden und der heute
immer mehr ansteigenden Raten von Kaiserschnittgeburten?
– angesichts von mit Steuergeldern geförderten Kinderkrippen, in denen
schon sechs Monate alte Babys den ganzen Tag ohne den Kontakt mit ihrer
Mutter überleben müssen.
Wenn wir bereit sind, den Realitäten, die massenweise Menschen
traumatisieren, gegenüber offen zu sein, haben wir eine große Chance:
– Wir können solche Realitäten beenden.
– Wir können aus unheilvollen Täter-Opfer-Spiralen aussteigen.
– Wir können uns und anderen helfen, die psychischen Wunden zu heilen.
– Wir können anfangen, Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen und uns selbst wichtig zu sein.
– Wir brauchen nicht länger nach Ersatzbefriedigungen Ausschau halten.
– Wir müssen nicht länger nach Macht und Kontrolle über andere
Menschen streben, wenn wir den Zugang zu unsere eigenen Gefühle
wiedergefunden haben.
– Wir müssen nicht andere Menschen dafür missbrauchen, um mit uns selbst und mit unserem Leben zufrieden zu sein.
Ich habe in den letzten 15 Jahren eine Theorie entwickelt, der ich den Titel „Identitätsorientierte Psychotraumatheorie“ (IoPT) gegeben habe. Sie umfasst grundlegende Definitionen zu dem, was die menschliche Psyche ausmacht. Sie fußt auf der Bindungstheorie, wie sie ursprünglich von John Bowlby (1907-1991) entwickelt wurde. Sie greift die wichtigen Erkenntnisse der Psychotraumatologie verschiedener Autoren und Ansätze auf (u. a. Peter Levine, Judith Herman, Michaela Huber, Onno van der Hart, Gottfried Fischer) und entwickelt sie weiter. Daraus sind neue Konzepte entstanden wie „das Trauma der Identität“, „das Trauma der Liebe“, die „Traumatisierung der menschlichen Sexualität“, die „Täter-Opfer-Dynamik“ und das „frühe Trauma“. Im Moment arbeite ich auch daran, das Verhältnis von Psyche und Körper in seinem Zusammenwirken noch besser zu verstehen unter der Leitfrage: „Wer bin Ich in meinem Körper?“
Meine Theorien entstehen aus der praktischen therapeutischen Arbeit, in der ich mich seit 20 Jahren auf die Aufstellungstechnik stütze. Ich halte diesen Weg, Menschen als Spiegel und Resonanzgeber für die Psyche anderer Menschen zu nutzen, für genial. Ich habe aufgrund der vielen Aufstellungen, die ich miterleben und leiten konnte, so viele und tiefe Einblicke in psychische Vorgänge bekommen und so viele Zusammenhänge erkennen können, dass ich mir sicher bin, dass meine Theorien auf einem sicheren Boden gründen. Auch weil nicht ich alleine daran beteiligt bin, sondern so viele Menschen weltweit mit mir zusammenarbeiten und wir uns in unserem Bemühen um eine wahrhafte Erkenntnis der menschlichen Psyche und zwischenmenschlicher Beziehungen gegenseitig unterstützen und anspornen.
Ich habe in den letzten Jahren viel ausprobiert, sehr viel erkannt, manches auch wieder verworfen, wenn es sich nicht als zielführend für die Weiterentwicklung von Klienten herausgestellt hat. Derzeit arbeite ich mit einer Methode, die ich das „Aufstellen des Anliegensatzes“ nenne. D. h. der Klient formuliert vor seiner Aufstellung seinen Anliegensatz, schreibt ihn auf und es werden dann die einzelnen Worte dieses Satzes durch Stellvertreter repräsentiert. Wie die Praxis zeigt, funktioniert das hervorragend. Schnell werden die inneren Strukturen des Klienten klar, seine Traumata werden sichtbar, die möglichen Veränderungsschritte nehmen Gestalt an.
Die von mir entwickelte „Anliegenmethode“ ist in meiner Wahrnehmung auch eine passende Verbindung zwischen Diagnose und Therapie. Es ist nur das Anliegen des jeweiligen Menschen und ganz wenige Informationen seitens eines Klienten erforderlich und schon öffnet sich in der Aufstellung sein innerer Kosmos. Und es wird atemberaubend schnell klar, was sich hinter seinen Symptomen verbirgt, was er im Moment verändern kann und was noch nicht geht.
Das „Aufstellen des Anliegensatzes“ hat die zentrale Bedeutung
insbesondere zweier psychischer Funktionen beim Zustandekommen von
Traumatisierungen Vorschein gebracht: Die Ich-Funktion und die
Willensfunktion. Man kann Trauma daher auch so definieren:
Ein Traumaerlebnis bringt das Ich des Betroffenen zum Verschwinden und seinen Willen zum Erlahmen. Trauma bedeutet Aufgabe und Verlust des gesunden Ichs und des klaren Willens. Es führt zur Unterordnung unter ein „Wir“, das einem mehr schadet als nutzt, oder zur blinden Rebellion dagegen. Es führt zu endlosen symbiotischen Verstrickungen zwischen Menschen, die alle traumatisiert sind und den Weg daraus nicht mehr von alleine finden können.
Daher gilt auch für die Traumaverarbeitung: Solange es kein gesundes und hinreichend stabiles Ich bei einem Klienten gibt, können die abgespaltenen Traumainhalte nicht integriert werden. Wenn die Willensfunktion noch nicht weit genug entwickelt ist, noch zu verschwommen oder noch zu sehr vom Willen eines Täters dominiert wird, kann die Traumaheilung noch nicht gelingen. Oft müssen erst die zahlreichen Überlebensstrategien des Hilfs-Ichs, das sich ersatzweise für das gesunde Ich nach dem Traumaerleben herausgebildet hat, zum Vorschein kommen und entkräftet werden, damit die Entwicklung des gesunden Ichs vorankommt.
Es ist seit vielen Jahren ein wichtiges Ziel meiner Arbeit, das Wissen, das ich mir erworben habe, weiter zu verbreiten. Dazu biete ich Weiterbildungen an und dazu reise ich in viele Länder dieser Erde, wenn es vor Ort Menschen gibt, die meinen Ansatz kennenlernen und in ihre eigene Arbeit integrieren möchten
https://youtu.be/Tlq9o6e1Ov0
Dabei lege ich besonderen Wert darauf, dass meine Theorien allgemein verständlich sind. Ich schreibe meine Bücher in erster Linie für mich selbst, damit ich Ordnung in meine eigenen Gedanken bringen kann. Da ich natürlich auch selbst von Traumatisierungen betroffen bin – wie könnte es anders sein bei jemandem, der kurz nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland geboren ist – und weil ich weiß, dass die allermeisten meiner Fachkollegen ebenfalls Traumatisierungen erleben mussten, finde ich es enorm wichtig, keine künstlichen Hierarchien und Sprachbarrieren zwischen Betroffenen und Traumatherapeuten aufzubauen. Wir brauchen uns gegenseitig und wir brauchen eine gemeinsame Sprache!
Es gilt, dem Begriff Trauma den Schrecken zu nehmen, den es für viele Menschen noch immer hat. Es gilt, Mut zu machen, sich den eigenen Traumata zu stellen, weil wir mittlerweile gute Methoden dafür haben, dies auch mit Erfolg zu tun. Und weil es immer mehr Therapeuten gibt, die einem dabei hilfreich zur Seite stehen können.
Franz Ruppert, Dr. phil., Diplom-Psychologe, approbierter Psychologischer Psychotherapeut, ist Professor für Psychologie an der Katholischen Stiftungshochschule München und in eigener Praxis in München tätig. Seit 1994 führt er in Deutschland, Europa und darüber hinaus unter anderem in Singapur, Mexiko, Brasilien, den USA und Russland therapeutische Workshops durch und hält Vorträge zu der von ihm entwickelten Theorie der „Identitätsorientierten Psychotraumatherapie“ (IoPT), sowie zu der von ihm konzipierten „Anliegenmethode“. Seine zahlreichen Bücher zu seiner Theorie und seiner therapeutischen Arbeit sind in viele Sprachen übersetzt. Weitere Informationen unter franz-ruppert.de.
Wichtig: Wenn ich von Heilung und Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!