Bewusst leben,  Narzisstischer Missbrauch,  Trauma

Ist wirklich alles gut, wie es ist?

Vom Annehmen zum Handeln

Wer sich auf seinen heiligen Weg aufmacht und spirituelle Welten erforscht, der hört früher oder später Sätze wie „Es soll halt so sein …“, „Es ist bestimmt karmisch, daher passiert dir das …“ oder „Das hast du dir selbst erschaffen aufgrund deiner Resonanz, deiner Gedanken“ … Oder „Da musst du halt noch mehr an deinen Themen arbeiten und die Ursache finden.“ …

Generell kann das auch sein. Teilweise können diese Sätze auch stimmen, doch aus meiner Sicht nicht pauschal – nicht immer, nicht in jeder Situation. Vor allem muss man genau hinschauen, wer Sätze wie diese warum sagt. Was ist das unbewusste Ziel dahinter?

Was mir heute besonders am Herzen liegt, ist, darauf aufmerksam zu machen, dass solche Sätze oft auch benutzt werden, um einzulullen – sich selbst oder andere – und damit ablenken, wirklich hinzuschauen und handlungsfähig zu sein.

Ein Beispiel aus meiner Praxis:

Eine Frau, ich nenne sie Birgit, kommt zu mir, weil sie sehr lange in einer narzisstischen Partnerschaft war und nun im Heilungsprozess* danach eine Begleitung wollte, um diese Erfahrungen aufzuarbeiten.

Sie ist eine sehr bewusste Frau, die sich tief hinterfragt und ein sehr gutes Herz hat. Sie war zu lange in dieser Partnerschaft, was sie sehr geschädigt hat – gesundheitlich wie auch finanziell. Und das, weil sie nicht rechtzeitig gehandelt hat und ausgestiegen ist.

Warum konnte sie erst so spät aus dieser Beziehung aussteigen?

Weil sie sich mit eben solchen Sätzen die Situation schöngeredet hatte. Sie hat sich selbst und in der Folge auch andere eingelullt – natürlich unbewusst, aber dennoch hat sie es getan.

Jetzt geht es für sie darum, diese Muster in sich noch besser zu erforschen und zu erkennen, wann und wie sie dieses Verhalten beenden kann, sich mit spirituellen Sätzen einzulullen. Stattdessen muss und will sie lernen, ehrlich hinzuschauen, ihre Gefühle ernst zu nehmen, ihrer Intuition wieder zu vertrauen und ungesunde Beziehungen rechtzeitig zu beenden, sobald sie in eine toxische Richtung gehen.

Ein weiterer Schritt ist, nachzuforschen, welches Trauma aus der Kindheit möglicherweise noch darunter liegt, bei dem sie schon früh gelernt hat, sich Situationen schönzureden, weil sie damals als Kind keine Chance hatte, zu gehen.

Wir halten oft schlimme, schmerzhafte Situationen irgendwie aus, weil das, was uns erwarten würde, wenn wir rausgehen, noch viel schrecklicher ist oder scheint. Vielleicht ist der Schmerz tatsächlich noch viel heftiger, doch wenn wir uns diesem stellen, können wir ihn lösen. Mit Schönreden und Einlullen halten wir die toxischen Muster nur am Laufen, lösen lassen sie sich so nicht.

Daher habe den Mut, wirklich hinzuschauen und bringe die toxischen Knoten zum Platzen. Dabei wird so viel gebundene Energie frei, die dir dann für dein Leben wieder zur Verfügung steht.

Wenn du solche Muster bei dir auch kennst und dir Unterstützung wünschst, maile mir gerne.

Alles Liebe
Karin Myria


(Text: (C) Karin Myria Pickl, Foto: pixabay, 05.11.2021)

*Wichtig: Wenn ich von Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Mit Heilung meine ich Ganzwerdung auf der Seelenebene, keine Heilung im schulmedizinischen Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!

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