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Schamanismus – die älteste Medizin* der Erde

Eine Reise zu den uralten Weisheiten und zu dir selbst

In diesem Blogbeitrag gebe ich dir einen ersten Einblick in die Welt des Schamanismus. Wo kommt der Schamanismus her? Welche Funktion hatte er früher und welche heute? Welche Kernprinzipien bestimmen ihn? Und was sind die wichtigsten schamanischen Praktiken?

Wichtig: Wenn ich von Heilung und Medizin spreche, ist die ausschließlich im Sinn des Schamanismus gemeint, nicht in schulmedizinischem Sinn. Bitte beachte dazu auch meinen MedizinDisclaimer!

Ursprünge des Schamanismus

Der Schamanismus ist eine uralte spirituelle Medizin*, die eine sehr lange Geschichte und Tradition hat. Ursprünglich wurde er in allen alten Kulturen auf der ganzen Welt praktiziert. Seine Wurzeln reichen zurück bis zu den Anfängen der Menschheit. Es heißt, dass die ersten Schamanen in Form von Adlern oder Adlermenschen auf die Erde gesandt worden sind.

Die schamanische Lehre ist nicht auf eine bestimmte Region beschränkt, sondern findet sich auf der ganzen Welt – von Sibirien über Nord- und Südamerika bis nach Afrika. In Europa ist die Verbindung zu unseren ursprünglichen schamanischen Wurzeln weitestgehend verloren gegangen. Doch immer mehr Menschen erinnern sich wieder an ihr altes Druidisches Wissen beispielsweise.

Die Rolle des Schamanen

Schamanen waren und sind noch heute Mittler – modern gesagt Mediatoren – zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Sie waren und sind teilweise heute noch die spirituellen Führer der Dörfer, um den Menschen Heilung, Beratung, Vision und Führung zu geben. Sie werden oft gerufen, um Menschen zu heilen, die krank oder verletzt sind, oder um ihnen mit Rat und Unterstützung zur Seite zu stehen. Sie werden oft gebeten, die Geisterwelt um Hilfe zu bitten, wenn es in der Welt der Menschen Probleme gibt. Dafür praktizieren sie Rituale und Zeremonien, verwenden Heilpflanzen oder verbinden sich in Gebeten, Mantren und Tänzen mit den spirituellen Dimensionen. Schamanen sind oft auch Geschichtenerzähler und Bewahrer des kulturellen Erbes.

Kernprinzipien des Schamanismus

Ich bezeichne den Schamanismus gerne als die Urmedizin* der Erde, die neben der Heilkunst und dem Pflanzenwissen auch Spiritualität, Bewusstseinsentwicklung und Soziales beinhaltet. Es gibt verschiedene Strömungen mit unterschiedlichen Methoden, Ritualen, Symbolen und Glaubenssystemen. In ihrer Essenz sind sie jedoch alle gleich wirksam.

Der Schamanismus basiert auf grundlegenden Prinzipien, die je nach Tradition variieren. Doch es gibt einige gemeinsame Elemente, die den meisten schamanischen Kulturen gemeinsam sind:

  • Verbindung zur spirituellen Welt: Schamanen wissen um die Existenz anderer Dimensionen, in der spirituelle Kräfte und Wesen wirken. Sie stellen den Kontakt zu diesen Ebenen her, um Heilung, Wissen und Führung zu erhalten.
  • Reisen zwischen Welten: Der Schamane kann in einen Trancezustand eintreten und zwischen der physischen Welt und der spirituellen Welt reisen. Dies ermöglicht es ihm, mit spirituellen Führern, Geistern und Vorfahren zu kommunizieren und Anleitungen oder Informationen zu erhalten.
  • Naturspiritualität: Schamanen betrachten die Natur als lebendige, spirituelle Kraft. Alles in der Welt – von Tieren, Pflanzen, Steinen bis hin zu den Elementen – wird als beseelt betrachtet. Schamanen erkennen die Verbindung zwischen allen lebenden Wesen und respektieren die Natur als Quelle von Wissen und Inspiration. Viele Schamanen praktizieren Rituale und Zeremonien in der Natur, um ihre Beziehung zu ihr zu stärken.
  • Krankheit durch Ungleichgewicht: Ein weiteres Prinzip ist die Idee, dass Krankheit ein Ungleichgewicht in dieser Energie darstellt. Schamanen führen daher Zeremonien und Heilungen* durch, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.
  • Heilung* und Wiederherstellung: Eine der Hauptaufgaben des Schamanen ist es, Heilung* zu ermöglichen. Dies geschieht sowohl auf körperlicher, emotionaler als auch spiritueller Ebene. Schamanen arbeiten mit Energien und verwenden verschiedene Techniken wie energetische Reinigung, Seelenrückholung und andere Praktiken, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Sie können Blockaden lösen, Energie wiederherstellen und den Menschen dabei helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten.
  • Ahnenverehrung: Ein weiteres wichtiges Element des Schamanismus ist die Ahnenverehrung. Schamanen glauben, dass unsere Vorfahren eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen und dass sie uns auf unserem spirituellen Weg unterstützen können. Durch Rituale und Zeremonien ehren sie ihre Ahnen und bitten um deren Hilfe und Führung.
  • Gemeinschaft und Dienst: Schamanen dienen der Gemeinschaft und unterstützen ihre Mitmenschen in ihren persönlichen Herausforderungen. Sie stehen als Vermittler zwischen den spirituellen Kräften und den Menschen zur Verfügung und teilen ihr Wissen und ihre Fertigkeiten, um anderen zu helfen.

Die wichtigsten schamanischen Praktiken

Es gibt viele klassische schamanischen Praktiken. Zu den wichtigsten gehören:

  • Schamanische Reise: Eine schamanische Reise ist ein uraltes spirituelles Ritual, bei dem man in einen veränderten Bewusstseinszustand eintaucht, um eine Verbindung zur geistigen Welt herzustellen. In vielen Kulturen wurde und wird die schamanische Reise für Heilung*, Rat und spirituelle Erkenntnisse genutzt. Während der Reise begibt sich der Schamane oder die Schamanin in einen tranceähnlichen Zustand, meist durch Trommelschläge oder andere rhythmische Klänge induziert. In diesem Zustand kann der Reisende durch verschiedene Dimensionen und Ebenen reisen, um mit Geistführern, Ahnen, Krafttieren oder anderen spirituellen Wesenheiten zu kommunizieren. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Rückholung von Seelenanteilen.
  • Trommeln und andere Musik-/Klanginstrumente: Trommeln werden oft verwendet, um Schamanen in einen tranceartigen Zustand zu versetzen. Sie können auch verwendet werden, um die Geister zu rufen und sie um Hilfe zu bitten.
  • Verwendung von Visionsquesten: Visionsquesten sind ein Prozess, bei dem Schamanen in die Wildnis gehen, um die Geisterwelt zu besuchen. Während dieser Zeit suchen sie nach Antworten auf ihre Fragen und nach Anleitung für ihr Leben.
  • Schwitzhütte: Die Schwitzhütte wird zur Reinigung, Heilung* und spirituellen Verbindung genutzt. Sie besteht normalerweise aus einem kreisförmigen Bauwerk, das mit Decken oder Laken bedeckt ist, um Hitze zu speichern. In der Mitte des Raumes befindet sich ein heißer Steine, der mit Wasser übergossen wird, um Dampf zu erzeugen. Die Teilnehmer sitzen in der Schwitzhütte und teilen ihre Absichten, während sie den heißen Dampf einatmen. Dieser Prozess kann körperliche und geistige Reinigung bewirken und eine transformative Erfahrung bieten. Es ist wichtig, dass die Schwitzhütte unter Anleitung erfahrener Leiter und mit Respekt für die Traditionen und Rituale der jeweiligen Kultur durchgeführt wird.
  • Kräuter und andere Heilmittel: Schamanen verwenden oft Kräuter und andere Heilmittel, um Menschen zu heilen. Sie glauben, dass diese Heilmittel helfen können, die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele wiederherzustellen.
  • Durchführung von Zeremonien: Schamanen führen oft Zeremonien durch, um die Gemeinschaft zu stärken und die Verbindung zur Geisterwelt zu feiern. Diese Zeremonien können zum Beispiel Hochzeiten, Geburten oder Todesfälle umfassen.

Schamanismus in der modernen Welt

In den letzten Jahren hat der Schamanismus auch in westlichen Kulturen wieder mehr Wertschätzung erfahren. Es gibt immer mehr Menschen, die sich für schamanische Praktiken interessieren. Dies ist zum Teil auf die zunehmende Sensibilität für spirituelle Themen zurückzuführen. Schamanismus kann eine kraftvolle und transformative Praxis sein. Es kann Menschen helfen, ihre Verbindung zur Geisterwelt zu finden und ihr Leben zu heilen und zu transformieren. Der Schamanismus bietet auch die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zur Natur herzustellen und zu einer ganzheitlichen Sichtweise des Lebens zurückzukehren.

Aus meiner Sicht sollte der Schamanismus auch als ein lebendiges, sich stetig mit den Menschen entwickelndes Feld gesehen werden, das sich den Bedürfnissen und Herausforderungen der modernen Welt anpasst. Es sollte die Tradtionen ehren und bewahren, was nach wie vor wirkt, und auch stets offen sein für neue Erkenntnisse und Methoden, die gerade jetzt in unseren Zeiten massiv auf die Erde strömen.

Fazit

Der Schamanismus ist eine faszinierende und tiefgründige spirituelle Praxis, die uns mit unseren Wurzeln verbindet. Durch seine zeitlosen Prinzipien und Praktiken liefert er uns eine wertvolle Anleitung für ein erfülltes und ganzheitliches Leben. Wenn wir uns dem Schamanismus öffnen, können wir einen Weg des Wissens, der Heilung* und der Verbindung mit der großen schöpferischen Kraft des Universums finden.

In diesem Blogbeitrag habe ich dir einen ersten, kurzen Einblick in die faszinierende Welt des Schamanismus gegeben. Doch es gibt dort unendlich viel zu entdecken und zu erforschen. Wenn du dich für das Thema interessierst, empfehle ich dir, in Seminaren und Einzelsitzungen deine eigenen Erfahrungen zu machen und tiefer in diese spirituelle Praxis einzutauchen.

Alles Liebe
Karin Myria


(Text: Karin Myria Pickl, Foto: pixabay, 25.08.2023)

* Heilung/Medizin im Sinn des Schamanismus, keine Schulmedizin. Bitte beachte meinen MedizinDisclaimer!

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