Das Lied eines Kindes

Bei den Himba in Namibia, im südlichen Afrika, ist das Geburtsdatum eines Kindes nicht zum Zeitpunkt seiner Geburt oder seiner Empfängnis festgelegt, sondern viel früher: seit dem Tag, an dem das Kind im Kopf seiner Mutter gedacht wird!

(Netzfund / Autor*in mir nicht bekannt)

Wenn eine Frau beschließt, ein Kind zu bekommen, lässt sie sich nieder und ruht sich unter einem Baum aus. Sie hört zu, bis sie das Lied des Kindes hört, das geboren werden möchte.

Und nachdem sie das Lied dieses Kindes gehört hat, kehrt sie zu dem Mann zurück, der der Vater des Kindes sein wird, um ihm dieses Lied beizubringen. Wenn sie sich dann lieben, das Kind körperlich empfangen, singen sie das Lied des Kindes, um es einzuladen!

Wenn die Mutter schwanger ist, bringt sie Hebammen und älteren Frauen im Dorf bei, dieses Lied zu singen. Wenn das Kind geboren wird, singen die alten Frauen und die Menschen um ihn herum sein Lied, um ihn willkommen zu heissen.

Wenn das Kind wächst, lernen die anderen Dorfbewohner sein Lied. Wenn das Kind fällt oder verletzt wird, findet es immer jemanden, der es aufhebt und ihm sein Lied vorsingt. Wenn das Kind etwas Wunderbares tut oder die Übergangsriten erfolgreich durchläuft, singen die Dorfbewohner sein Lied, um es zu ehren.

Im Stamm gibt es eine andere Gelegenheit, bei der die Dorfbewohner für das Kind singen. Wenn er zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben ein abweichendes Verbrechen oder eine andere unerhörte soziale Handlung begeht, wird der Einzelne in die Mitte des Dorfes gerufen, und die Menschen in der Gemeinde bilden einen Kreis um ihn, der sein Lied singt. Der Stamm erkennt an, dass die Korrektur eines nicht schönen Verhaltens nicht durch die Bestrafung, sondern durch die Liebe und den Rückruf der Identität erfolgt.

Und wenn dieses Kind im Alter in seinem Bett liegt und bereit ist zu gehen, kennen alle Dorfbewohner sein Lied und singen es irdisch, um ihn nach Hause zu begleiten.


(Text: Netzfund / Autor*in mir unbekannt, Foto: pixabay, 25.04.2023)

Sterbebegleitung bei Tieren

Warum man dem Sterbeprozess seine Zeit lassen sollte …

Ein spontaner Beitrag aus dem Herzen geschrieben …

Auch Tiere gehen durch einen Sterbeprozess wie wir Menschen. Diese Woche habe ich eine Hündin in ihrem Sterbeprozess begleitet. Die Besitzerin suchte Hilfe, da das Tier nicht gehen konnte und sie wollte ihr das Einschläfern ersparen. Zum Glück hatte sie auch eine Tierärztin, die ihr da keinen Druck gemacht hat.

Viele Menschen, inklusive vieler Tierärzt*innen, denken, dass es eine Erlösung für das Tier wäre, wenn man es einschläfert. Doch dem ist nicht so. Im Sterbeprozess geschehen noch so viele wichtige Dinge für die Seele, die man durch das Einschläfern unterbricht und dem Wesen nicht mehr die Möglichkeit gibt, alles zu Ende zu bringen und im Frieden zu gehen.

Wir haben die Hündin dann mit schamanischer Energiearbeit begleitet. Ich habe ihre Chakren gereinigt (ja, auch Hunde haben Chakren) und energiemedizinische Heilarbeiten gemacht. Ihr Frauchen hat ihr für die schöne Zeit gedankt und für sie eine Meditation gemacht. Auch ein bereits verstorbener Hund der Familie hat von der anderen Seite aus geholfen.

Die Hündin hat uns auch auf telepathischem Weg gezeigt, dass sie noch zu ihren Lieblingsplätzen laufen will und noch etwas Zeit dafür braucht.

Dann spürten wir, dass jetzt alles getan ist, was noch zu tun war für die Hündin. Sie hatte noch eine Nacht und konnte dann – genau an Lichtmess, genau als mittags die Kirchenglocken schlugen – in Frieden gehen …

Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wo ich das schreibe.

Dieses friedliche Hinübergleiten wäre nicht möglich gewesen, wenn man diesen ganz natürlichen Sterbeprozess unterbrochen und ihm nicht seine Zeit gelassen hätte. Das Tier hätte zwar seinen Körper schneller ablegen können, doch all das Unerledigte, Ungeheilte, Ungesagte hätte sowohl die Hündin wie auch ihre Besitzerin noch eine Weile „umgetrieben“.

Sie kommt es – bei Tier wie auch beim Menschen – zu unruhigen Seelen, die ihren Frieden nicht finden und noch länger als ruhelose „Geister“ umherirren.

Daher möchte ich mit diesem Beitrag alle Tierbesitzer ermutigen, mit ihren Tieren bewusst diesen letzten Weg zu gehen. Mit all den Prozessen, mit all dem Abschiedsschmerz und all der Trauer. Es ist so wertvoll! Wohl jeder Mensch, der das so erleben darf und sich ganz mit offenem Herzen darauf einlassen kann, ist tief berührt und möchte diese Erfahrung nicht missen.

Das Einschläfern wäre für mich nur die allerletzte Möglichkeit, wenn alles andere nicht hilft und das Tier spürbar leidet. Oder bei Unfällen, wo dem Tier definitiv nicht mehr anders geholfen werden kann. Unruhe, leichte Schmerzen und schweres oder rasselndes Atmen beispielsweise sind Teile des Sterbeprozesses und noch kein schweres Leid, das frühzeitig beendet werden sollte.

Sterbebegleitungen mache ich übrigens auf Spendenbasis. Niemand soll des Geldes wegen auf diese wertvolle Begleitung verzichten müssen.

Wenn du Fragen dazu hast, maile mir gerne oder schreibe deine Erfahrungen unten in die Kommentare.

Alles Liebe
Karin Myria


(Text: kmp, Foto: pixabay, 04.02.2021)